Die Therapie von Myomen

Grundsatz der Behandlung von Myomen ist, dass Myome prinzipiell nur behandelt werden sollten, wenn sie Beschwerden verursachen. Das heißt, in vielen Fällen ist überhaupt keine Therapie erforderlich. Nur manchmal ist es sinnvoll, Myome ohne Symptome zu entfernen, z. B. wenn eine Schwangerschaft geplant ist. Aber auch in dieser Situation müssen sie nicht immer entfernt werden. 

Für die Behandlung stehen medikamentöse und operative Therapien zur Verfügung.

Für die Behandlung einer Endometriose eignet sich seit 11/2023 auch das neu zugelassene Ryeqo.

Es handelt sich bei Ryeqo um ein Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten (GnRH-Antagonist) in einer festen Kombination mit Östrogen und Gestagen um Hormonmangelsymptomen entgegenzuwirken.

Es konnte gezeigt werden, dass es zu einer signifikant schnellen und anhaltenden Reduzierung der Dysmenorrhoe, nicht-menstruellen Unterbauchschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommt. Darüberhinaus kam es zu einer deutlichen Reduktion der Einnahme von Analgetika.

Das Medikament Ryeqo vermindert nicht nur rasch die Endometriosesymptome, sondern auch die Symptome bei Uterus myomatosus und die Myomgröße – und zwar ohne nennenswerte Nebenwirkungen im Vergleich zur Placebogruppe (Kopfschmerzen, Nasopharyngitis, Hitzewallungen).

Als Zweitlinien-Medikament sollte jedoch vor der Therapie bereits eine andere Hormontherapie u.o. Operation im Rahmen der Endometriose-Erkrankung erfolgt sein.

 

 

Medikamentöse Therapie

  • Ziel der medikamentösen Behandlung von Myomen ist die Linderung der Symptome – starke Blutungen und Schmerzen – sowie die Rückbildung der Myome. Hierzu können orale Kontrazeptiva (Östrogen und Gestagen), Gestagene oder Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-Analoga) verabreicht werden. Ein Teil dieser Hormone lindert lediglich die Symptome. Ein anderer – insbesondere die GnRH-Analoga – reduziert zusätzlich die Myomgröße, kann aber bei zu langer Anwendung auch Nebenwirkungen verursachen, sodass diese Hormone nicht für eine Dauermedikation geeignet, sondern nur für eine präoperative Behandlung indiziert sind. Denn durch Verkleinerung der Myome ist auch in vielen Fällen eine Operation durch Bauchspiegelung möglich, wenn vorher vielleicht ein Bauchschnitt notwendig gewesen wäre
  • Mögliche Indikationen für eine präoperative Hormontherapie
    • Patientinnen mit sekundärer Eisenmangelanämie (Blutarmut durch zu starke Blutungen)
    • Patientinnen mit Dauerblutungen über Wochen und Monate
    • Patientinnen mit großen Myomen, multiplen Myomen und ungünstiger Lage zur Verbesserung der OP-Situation
    • Patientinnen kurz vor den Wechseljahren, bei denen eine OP vermieden werden soll 
    • Kinderwunschpatientinnen 
    • Patientinnen mit hohem OP-Risiko
    • Patientinnen mit Beschwerden, die einer OP ablehnend gegenüberstehen

  • Kontraindikationen und Verhalten bei hormoneller Verhütung
     
    Die Medikamente sind kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Genitalblutungen unbekannter Ursache oder aus anderen Gründen als Gebärmutter-Myomen sowie bei Patientinnen, die an Gebärmutter-, Gebärmutterhalskrebs-, Eierstock- oder Brustkrebs erkrankt sind.
Operative Therapie

  • Bei der Operation von Myomen muß man zwischen gebärmuttererhaltenden Operationen und Gebärmutterentfernungen (Hysterektomie) unterscheiden. Zu den gebärmuttererhaltenden Operationen zählen:

    •  Myomausschälung per Bauchspiegelung oder Bauchschnitt (Myomenukleation)
    • Myomentfernung per Gebärmutterspiegelung (Myomresektion)

    Prinzipiell gilt, dass eine organerhaltene Operation (nur die Entfernung der Myome) bei Wunsch nach Erhalt der Gebärmutter immer möglich ist. Medizinisch sinnvoll ist dieser Eingriff bei Frauen, die sofort oder später Kinder haben möchten. Ist die Familienplanung abgeschlossen, das heißt möchte die Frau keine Kinder mehr bekommen, ist eine gebärmutter- erhaltende Operation nicht immer medizinisch sinnvoll, weil die alleinige Entfernung der Myome manchmal einen invasiveren und schwierigeren Eingriff darstellt, als die Entfernung der ganzen Gebärmutter. Dies muß aber immer individuell entschieden werden.

  • Beispiel 1:
  • Eine 40-jährige Frau hat 2 Kinder geboren. Seit längerer Zeit klagt sie über sehr starke und langandauernde Regelblutungen. Dadurch ist es inzwischen zu einer Blutarmut (Anämie) gekommen. Bei der Untersuchung wird ein einzelnes submuköses Myom festgestellt, welches in der Gebärmutterhöhle liegt und 3 cm groß ist. Die Gebärmutter selbst ist normalgroß. In diesem Fall sollte nur das Myom durch eine operative Gebärmutterspiegelung entfernt werden. Die Entfernung der Gebärmutter stellt eine Übertherapie dar.

  • Beispiel 2:
    Eine 39-jährige Frau mit einem Kind und abgeschlossener Familienplanung hat seit vielen Jahren eine vergrößerte Gebärmutter. Seit einiger Zeit sind neben einer verstärkten Regelblutung, welche sie seit Jahren kennt und nur wenig stört, zusätzlich weitere Beschwerden wie Unterbauchschmerzen und häufiges Wasserlassen dazugekommen, die eine Behandlung erforderlich machen. Bei der Untersuchung zeigt sich ein Uterus myomatosus mit mehreren bis 6 cm großen Myomen. Die Gebärmutter ist dadurch deutlich vergrößert. In dieser Situation muß auch die Entfernung der Gebärmutter diskutiert werden, um der Frau weitere Eingriffe in den folgenden Jahren zu ersparen und da die Gebärmutterentfernung technisch einfacher und schneller durchführbar ist.

Laparoskopische Myomentfernung
  • Ob ein Myom per Bauchspiegelung entfernt werden kann, hängt von der Größe, Lage und Anzahl der Myome ab. Intramurale und subseröse Myome können durch eine Bauchspiegelung entfernt werden. Für die Operation müssen 2 bis 3 kleine Einstiche von 5 - 10 mm oberhalb des Schambeins durchgeführt werden, über die die Myome aus der Gebärmutter herausgeschält werden. Mit Hilfe eines sogenannten Morcellators wird das Myom zerkleinert und aus der Bauchhöhle entfernt. Im Anschluss daran wird die Wunde in der Gebärmutterwand wieder vernäht.
Hysteroskopische Myomentfernung

  • Liegt das Myom ganz oder teilweise in der Gebärmutterhöhle (submuköses Myom), kann dieses durch eine operative Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) unter Erhalt der Gebärmutter entfernt werden. Dieser Eingriff wird in Vollnarkose ambulant durchgeführt. Eine medikamentöse Vorbehandlung ist nur bei Myomen mit einer Größe von mehr als 4 cm oder wenn der größte Anteil des Myoms sich in der Gebärmutterwand (intramural) befindet.
  • Bei den Gebärmutterentfernungen (Hysterektomie) unterscheidet man: 

    • die komplette Gebärmutterentfernung
    • die Entfernung des Gebärmutterkörpers (suprazervikale Hysterektomie)

    Außerdem muss unterschieden werden in die: 

    • Gebärmutterentfernung mit Bauchschnitt (abdominale Hysterektomie)
    • Gebärmutterentfernung durch die Scheide (vaginale Hysterektomie)
    • Gebärmutterentfernung durch Bauchspiegelung (laparoskopische Hysterektomie)
    • Gebärmutterentfernung durch die Scheide mit Unterstützung durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie = LAVH)

    Welche Form und welcher Zugangsweg bei der Entfernung der Gebärmutter gewählt werden, muß immer im Einzelfall besprochen werden. Die Entfernung der Gebärmutter durch einen Bauchschnitt sollte bei Myomen eine Ausnahme darstellen. Durch den Einsatz der Bauchspiegelung lässt sich die Gebärmutterentfernung ambulant oder kurzstationär durch führen. Krankenhausaufenthalte von 1 Woche oder länger gehören damit der Vergangenheit an.

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